Verletzungsarten

Die üblichen Verletzungen<br> und was im Notfall zu tun ist

Beim Joggen den Fuss gestaucht oder eine Prellung vom Inlineskaten nach Hause gebracht? Jetzt heisst es im wahrsten Sinne des Wortes „PECH gehabt!“ 

 

 

  • Pause Verletztes Körperteil ruhig stellen, um das verschlimmern der Verletzung zu vermeiden.
  • Eis Sofort kühlen 15 bis 20 Minuten lang, lindert Schmerzen und mindert die Schwellung. Vorsicht: Nicht "eisen"!
  • Compression Kompressionsverband dämmt Verteilung von Blut- oder Gewebsflüssigkeit ins umliegende Gewebe austreten ein. Vorsicht: Nicht zu straff wickeln!
  • Hochlagern Körperteil höher lagern als das Herz. Die Verletzung braucht Ruhe und Zeit zum Heilen. 


Durch die Komplexität unseres Bewegungsapparats und die unzähligen verschiedenen Belastungsmöglichkeiten, kann es zu ganz unterschiedlichen Verletzungsarten beim Sport kommen.

Prellung / Kontusion

Verursacht wird die Prellung durch einen stumpfen Stoss oder Schlag, ohne dass dabei die Haut verletzt wird. Die Muskulatur wird gequetscht, dabei reissen kleine Blutgefässe ein. Es bildet sich ein Bluterguss und die Stelle schwillt an. Besonders schmerzhafte Form der Muskelprellung ist der sog. «Pferdekuss» an der Aussenseite des Oberschenkels.

Symptome

  • Dehn- und Anspannungsschmerz
  • Schmerzhafte Bewegungs- und Funktionseinschränkung
  • Bluterguss/Schwellung
  • Lokale Druckempfindlichkeit
     

Was tun?

Vorgehen nach der PECH-Regel.

Wann zum Arzt?

Wenn innerhalb von 24 h keine Besserung eintritt.

Wiederaufnahme des Trainings

Langsamer Belastungsaufbau, Trainingsbeginn erst beim schmerzfreien Anspannen und Dehnen des Muskels.


Muskelzerrung

Überdehnung eines Muskels mit Mikrorissen in den Muskelfasern. Häufig auftretend bei Explosivsportarten wie Fussball und Eishockey. Ist die auf den Muskeln einwirkende Kraft grösser als die Kraft des Muskels, können einige Muskelfaser reissen (Muskelfaserriss) oder der Muskel sogar ganz durchtrennt werden (Muskelriss).

Symptome

  • Plötzlicher Schmerz im betroffenen Muskel
  • Dehn- und Anspannungsschmerz
  • Schmerzhafte Bewegungs- und Funktionseinschränkung
  • Evtl. Bluterguss
     

Was tun?

  • Ca. 20 Min. kühlen, das Ganze sollte bis zu 3–4mal wiederholt werden
  • Mit leichten Dehnungsübungen beginnen um die Regeneration des Muskels anzuregen oder physiotherapeutische Massnahmen einleiten
  • KEINE Massage
     

Wann zum Arzt?

Wenn innerhalb von 2 -3 Tagen keine Besserung eintritt.

Wiederaufnahme des Trainings

Trainingsbeginn ca. in 1–2 Wochen erst beim schmerzfreien Anspannen und Dehnen des Muskels.


Verstauchung / Distorsion

Entsteht meist durch Umknicken eines Gelenkes. Dabei werden die Bänder über das normale Bewegungsausmass hinaus belastet, sie werden überdehnt und können teilweise reissen. Bänderrisse am Sprunggelenk sind die häufigsten Sportverletzungen.

Symptome

Unvermittelt einsetzender heftiger Schmerz, Schwellung/Bluterguss, Bewegungseinschränkung, Belastung des Gelenkes nicht weiter möglich.

Was tun?

Vorgehen nach der PECH-Regel.

Möglichst früh mit physiotherapeutischer Behandlung beginnen.

Je nach Schweregrad der Distorsion muss das betroffene Körperteil mit einem Tape-Verband, Schiene oder Stabilschuh ruhiggestellt werden.

Wann zum Arzt?

Sofort, wenn das Gelenk nicht belastet werden kann.

Wiederaufnahme des Trainings

Erst bei Beschwerdefreiheit. Je nach Schweregrad der Distorsion kann die Rehabilitation 4–8 Wochen dauern.


Sehnenentzündung / Tendinitis

Die wohl üblichste Sehnenentzündung ist der sogenannte Tennisarm. Sehnenentzündungen entstehen in den meisten Fällen durch Überlastung, manchmal aber auch durch degenerative Veränderungen.

Symptome

  • Schmerzen schon bei kleinen Bewegungen
  • Schmerzen bei Berührung
  • Schwellung/Wärmegefühl
  • Hör- und fühlbares Knirschen
     

Was tun?

Vorgehen nach der PECH-Regel.

Anschliessende Wärme-Therapie.

Wann zum Arzt?

Da die Symptome einer Tendinitis meist erst sehr spät wahrgenommen werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, sobald es zu einer deutlichen Steigerung der Beschwerden kommt.

Wiederaufnahme des Trainings

Langsamer Belastungsaufbau, Trainingseinstieg durch spezielle Dehnübungen.
Da Sehnen sehr schlecht durchblutet sind, heilen Verletzungen hier langsamer ab.


Bänderriss / Bandruptur

Bei der sogenannten Bandruptur reissen die Bänder eines Gelenks entweder vollständig oder teilweise. Es können mehrere Bänder gleichzeitig betroffen sein.  Der Bänderriss entsteht durch eine akute Überlastung, beispielsweise das Umknicken beim Laufen.

Symptome

  • Heftiger Schmerz
  • Schnelle, starke Schwellung
  • Bluterguss/ Erwärmung
  • Belastung des Gelenks unmöglich
     

Was tun?

Vorgehen nach der PECH-Regel.

Wann zum Arzt?

Sofort!

Wiederaufnahme des Trainings

Langsamer Belastungsaufbau, Trainingsbeginn erst nach vollständiger Heilung, frühestens nach 6 Wochen.


Muskelfaserriss

Beim Muskelfaserriss handelt es sich um eine Schädigung der Muskulatur, wobei Muskelgewebe aufgrund von Überdehnung zerreisst. Der Grund dafür ist meist ungenügendes oder falsches Aufwärmen, sowie unkoordinierte Bewegungsabläufe. Am häufigsten tritt die Verletzung im Bereich des Oberschenkels und der Wade auf.

Symptome

  • Starker, stechender Schmerz (messerstichartig)
  • Kraftverlust im Muskel
  • Eingeschränkte Funktionsfähigkeit
  • Bluterguss und Dellenbildung meist nur bei komplettem Muskelriss
     

Was tun?

Vorgehen nach der PECH-Regel.

Alles so schnell wie möglich. Hier zählt jede Minute für den Heilungsverlauf.

Wann zum Arzt?

Sofort bei Verdacht um direkt passende Massnahmen ergreifen und schlimmere Verletzungen auszuschliessen.

Wiederaufnahme des Trainings

Langsamer Belastungsaufbau, vollständige Belastung erst nach drei bis sechs Wochen.